Der nächste Klima-Mythos fällt: Es gibt keinen 97%-Konsens zum menschengemachten Klimawandel

Lassen wir zunächst die Qualitäts-Leader der Qualitätspresse zu Wort kommen.

„Oft wird behauptet, es gäbe große Uneinigkeit darüber, ob der Klimawandel stattfindet und ob er auch menschengemacht ist. Das ist falsch. Das Team des Kognitionspsychologen John Cook wertete knapp 12.000 Studien zum Thema globale Erwärmung aus: 97 Prozent derjenigen, die sich zum Klimawandel positionierten, waren sich einig, dass der Klimawandel auch menschengemacht ist (Environmental Research Letters: Cook et al., 2013). Es sind Lobbygruppen der fossilen Industrie, die seit Jahrzehnten bewusst Zweifel an diesem wissenschaftlichen Konsens streuen.“

Das Zitat stammt aus „10 Fakten zum Klimawandel, die man sich merken kann“, ein Text, den Michael Lindner und Antonia Schuster zum „Wissen“ der ZEIT zusammengeschustert haben.

Wo die ZEIT voranprescht, kann der Spiegel nicht am Wegrand stehen:

„Und sie betonen andererseits, dass sich die Wissenschaft auf gewisse Kernaussagen geeinigt hat: Zum Beispiel, dass es den Klimawandel gibt. Dass der Klimawandel eine Bedrohung ist, aber durch entschiedenes Handeln zumindest abgemildert werden könnte. Darüber, dass der Mensch einen entscheidenden Einfluss hat, gibt es sogar einen 97-prozentigen Konsens der Forscher.“

Das schreibt Christopher Schrader in seiner Klima-Dystopie für den Spiegel.

Um das Dreigestirn der linken Systempresse mit ihrem englischen Counterpart zu vervollständigen: Auch für den Guardian ist der Konsens der Klimaforscher eine ausgemachte Sache:

“There is actually a 97% expert consensus among climate scientists that humans are responsible for global warming…”

Das Problem: Es gibt keinen 97%-Konsens unter Wissenschaftlern darüber, dass der Klimawandel von Menschen zu verantworten ist.

Wir haben schon vor einiger Zeit über die seltsame Idee geschrieben, auf die ohnehin nur Ideologen kommen können, man würde Wissenschaft per Konsens entscheiden: Wenn die Mehrheit der Ansicht ist, die Erde dreht sich ab sofort nicht mehr Richtung Osten sondern, sagen wir, Richtung Süden, dann ist das eben Konsens, ungeachtet der Fakten.

Nein, so funktioniert Wissenschaft nicht. Eine Idee, die gegen das gebürstet ist, was die Mehrheit der Forscher für richtig hält, eine Idee, die in empirischer Prüfung bestätigt wird und durch diese Bestätigung alles beseitigt, was die Mehrheit der Wissenschaftler bislang geglaubt hat, reicht, um wissenschaftlichen Fortschritt zu erzielen.

Konsens, im Gegenteil, ist eher hinderlich. Konsens macht larmoyant, träge und führt dazu, dass man sich in der Gegenwart einrichtet. Konsens, die Behauptung, es gebe einen Konsens, sie hilft in der Regel nur den Ideologen, die einen angeblichen Konsens benutzen wollen, um ihre Ziele zu befördern, wie dies die Klimaalarmisten, die immer mehr zur Klima-Mafia werden, derzeit tun.

Die Geschichte der 97%-Konsens-Behauptung beginnt im Jahre 2004 mit einem Beitrag von Oreskes, der so unterirdisch schlecht ist, dass wir ihn hier nicht berücksichtigen wollen und auch nicht müssen, denn zwischenzeitlich haben John Cook und unterschiedliche Co-Autoren versucht, in mehreren Studien die Existenz eines Konsenses darüber, dass Klimawandel menschengemacht ist, nachzuweisen. Offenkundig kann man eine Forschungsfrage, die nach „Konsens“ sucht, nicht mit der Methode der Wissenschaft in Einklang bringen. Wir bewegen uns hier im Feld der Forscher, die vom öffentlichen Förderungskuchen auch ein paar Euros oder Australische Dollars abhaben wollen und als Gegenleistung ideologisch Verwertbares liefern.

Cook et al. haben in ihrer letzten „Studie“ aus dem Jahre 2013 besonders gut Verwertbares geliefert, Verwertbares, das über die Zahlen wirken soll. 12.465 wissenschaftliche Beiträge in Zeitschriften haben die Autoren gesammelt, vielleicht auch 12.876 oder 13.458. So genau wissen das die Autoren offensichtlich nicht. Und weil sie es nicht genau wissen, verbreiten sie in ihren „supplementary materials“ andere Daten als in ihrem Artikel. Wie dem auch sei, irgendwie sind 11.944 Abstracts zu wissenschaftlichen Texten übriggeblieben, die die Autoren dann in einem „citizen science project“, das leider nur die Unterstützung von 24 Bürgern gefunden hat, durch eben diese Bürger haben klassifizieren lassen. Den 24 anonymen Freiwilligen wurden Kategorien vorgegeben, nach denen sie die Abstracts von wissenschaftlichen Texten klassifizieren sollten, in der Hoffnung, dass Autoren in ihrem Abstract beschreiben, was sie tatsächlich auch manchen und in der Hoffnung, dass die Bürgerforscher auch verstehen, was beschrieben wird.

Das kann man tun, wenn man Sorge trägt, dass die Bürger, die sich melden, keine Selbstselektion überzeugter Klimawandel-Jünger darstellen, die überall menschengemachten Klimawandel sehen und hineinlesen und wenn man sicherstellt, dass die Kriterien, nach denen Texte klassifiziert werden, eindeutig sind und in mindestens zwei Kontrollgängen auf ihre Reliabilität geprüft werden. Ob Cook et al. das getan haben? Wer weiß? Sie machen dazu keinerlei Angabe, was den Verdacht nahelegt, die angesprochene methodische Problematik sei ihnen gar nicht bewusst. Dafür, dass die Ergebnisse von Cook et al. nicht wirklich das sind, was man als Speerspitze der methodischen Akkuratheit beschreiben würde, spricht auch die Tatsache, dass 12 einsame Gestalten, sorry: Bürger, anonyme Bürger, für die Klassifizierung von 23.061 Abstracts verantwortlich sind, während es weitere 12 Bürger auf gerade einmal 607 Abstracts gebracht haben. Die Zahl der Abstracts ergibt sich aus der Doppelklassifizierung, jedes Abstract wurde zwei freiwilligen Bewertern vorgelegt. Addiert man die beiden Zahlen und dividiert durch 2, dann ergeben sich 11.835 Abstracts, abermals eine andere Zahl und abermals ein Grund, daran zu zweifeln, dass die Studie von Cook et al. auch nur annähern den Kriterien von Validität und Reliabilität gerecht wird.

Man kann also weder ausschließen, dass die 24 Freiwilligen, die die 11.835 Abstracts, die die aktuelle Grundlage des Beitrags bilden, eine Gruppe von Klimawandeljüngern darstellen, die alles andere als objektiv bei der Einordnung der Beiträge vorgehen, noch kann man ausschließen, dass die vorgegebenen Kategorien von den 24 freiwilligen Beurteilern unterschiedlich verwendet werden.

Dafür, dass Klimawandeljünger an der Auswertung beteiligt waren, spricht die Tatsache, dass sich einige Autoren, die überprüft haben, wie ihre Texte eingeordnet wurden, über eine Fehlklassifikation ihrer Arbeiten geärgert haben. Dafür, dass die freiwilligen Beurteiler die Kriterien, die ihnen vorgegeben wurden, al Gusto und nicht einheitlich angewendet haben, spricht die sehr hohe Zahl von konfligierenden Einordnungen. So gab es bei der Frage, ob ein Abstract eine Befürwortung eines menschengemachten Klimawandels enthält ein Drittel widerstreitender Bewertungen. Man sollte denken, die entsprechende Frage ist einfach zu beantworten. War sie aber offensichtlich nicht, was ein weiterer Hinweis auf Klimawandeljünger ist.

Schließlich haben sich eine Reihe von Wissenschaftlern, deren Arbeiten von Cook et al. berücksichtigt wurden, über die Nichtnachvollziehbarkeit der Auswahlkriterien irritiert gezeigt. Dr. Richard Tol und Dr. Craig Idso zum Beispiel. Tol findet es nicht nachvollziehbar, dass von 122 Beiträgen, die er im von Cook et al. untersuchten Zeitraum veröffentlicht hat, 10 ausgewählt wurden und ärgerlich, dass 5 der 10 ausgewählten Arbeiten falsch klassifiziert wurden, natürlich als Beiträge, die den menschengemachten Klimawandel stützen, nicht als solche, die ihn in Frage stellen, was die Beiträge von Tol tatsächlich tun.

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