Vor zwei Monaten warf Sciencefiles einen bösen Verdacht in die Runde, wonach die ungewöhnliche Trockenheit der Böden überall verursacht wird von Windkraftanlagen. Es war eine Spekulation, die auf einem Vergleich von drei Deutschlandkarten basierte. Eine davon zeigte Verteilung der gut 28.000 Windkraftanlagen im Land, während auf den anderen beiden jeweils die Trockenheit der Böden in 25cm und 1,8m Tiefe zu sehen ist, und die tatsächlich eine starke Übereinstimmung aufzuweisen schienen. Sciencefiles bat seine Leser um wissenschaftliche Vermutungen für mögliche Kausalitäten. Zwei Harvard Ingenieure liefern sie in Form einer Studie.
Windkraftanlagen als Wärmetreiber für das Klima
Vor einem
halben Jahr haben die beiden Harvard Ingenieure (keine
Geisteswissenschaftler!) Lee M. Miller und David W. Koch eine
Studie veröffentlicht, in der sie der Frage nachgehen, was
passieren würde, wenn die Stromversorgung der USA komplett auf
Windenergie umgestellt wird. Das Problem hinter ihrer Fragestellung
besteht darin, dass Windkraftanlagen Energie aus der
Umgebungsluft ziehen, sich dadurch die Windgeschwindigkeit
dauerhaft verringert und eine verstärkte Erwärmung der Luft eintritt.
Wie viel das sein
kann beschreibt
eine der Windkraft eher zugeneigte Internetseite, wonach es bis
zu 40% der Energie sind, die ein Windrad der Umgebungsluft entziehen kann. Bei Windparks mit mehreren Anlagen liegt der Wert pro
Generator mit 26% deutlich darunter, da sich die einzelnen Generatoren
einander gegenseitig den Wind abschneiden. Insgesamt jedoch muss man
bei Parks davon ausgehen, dass bei starkem Westwind an dessen östlichen Ende nur noch ein laues Lüftchen ankommt. Die Konsequenz
daraus besteht darin, dass sich die Luft und damit indirekt der Boden
bei Sonneneinstrahlung stärker erwärmen kann.
Laut der Studie, für die
insgesamt 28 Windparks untersucht wurden, hätte aufgrund dieses Zusammenhangs eine Komplettversorgung der USA mit Windstrom zur Folge, dass sich die Durchschnittstemperatur des Landes um 0,24°C erhöhen würde.
Die beiden Ingenieure kommen zum Schluss,
dass der aufgrund der Windstille eintretende Erwärmungseffekt die gemeinhin angenommene klimatische
Vorteilhaftigkeit der Dekarbonisierung um ein ganzes Jahrhundert
zunichte machen würde. Erst im Hinblick auf einen sehr
langen Zeitraum jenseits der Jahrhundertgrenze hätten
Windkraftanlagen eine positive Wirkung hinsichtlich einer gezielten
Verhinderung der menschengemachten klimatischen Erwärmung.
Die Prognose für die USA auf Deutschland übertragen
Will man die Zahlen
auf Deutschland übertragen, dann muss man die Unterschiede in der
Landesfläche und des Stromverbrauchs berücksichtigen, da sich ersteres sich auf die
Dichte der Windkraftanlagen auswirkt und letzteres auf die benötigte
Gesamtzahl.
Die USA
sind in etwa 27 Mal so groß wie das Bundesgebiet, während das Land ungefähr vier Mal so viel Strom als Deutschland verbraucht. Würde Deutschland
seinen gesamten Stromverbrauch mit Windenergie decken, dann müssten
pro Fläche durchschnittlich 6,75 mal so viele Anlagen aufgebaut werden. Selbst unter
Abzug des weitgehend unbewohnten Alaska und der nur dünn besiedelten Bundesstaaten
des Mittleren Westens bliebe noch immer in etwa der Faktor 5 bestehen.
Im Umkehrschluss würde der für die
USA prognostizierte Erwärmungseffekt von 0,24°C in Deutschland
bereits dann eintreten, wenn ein Fünftel des Strombedarfs aus
Windkraftanlagen gewonnen wird.
Glaubt man den
Angaben bei Strom-Report,
dann ist das heute schon fast der Fall, da die Windenergie unter
Abzug des Offshoreanteils für über 17,5% der Stromerzeugung in
Deutschland verantwortlich ist. Als erstaunliches Fazit ergibt sich
daraus, dass ein
Großteil der Temperatursteigerungen in Deutschland in den
letzten Jahren auf den Ausbau des Windenergiesektors zurückgeführt
werden können.
Schwarz&rot: Temperaturzeitreihe für DE; Blau: der Anteil an Windstrom in DE |
Als Fazit lässt sich zweierlei feststellen. Erstens, die aktuellen Steigerungen der Durchschnittstemperaturen in Deutschland sind tatsächlich menschengemacht, allerdings nicht aufgrund des CO2, sondern wegen des rapiden Ausbaus der Windenergie.
Zweitens ist die bei Sciencefiles vorgetragene Hypothese, wonach Windkraftanlagen für die Austrocknung der Böden verantwortlich seien, sehr wahrscheinlich nicht nur korrekt, sondern es handelt sich dabei um einen überaus relevanten Sachverhalt.
Falls sich die gemachten Beobachtungen der beiden Harvard Ingenieure erhärten sollten, dann müsste es aufgrund des nun nachgewiesenen starken Einflusses von Windkraftanlagen auf die Erwärmung und damit letztlich die Trockenheit der Böden zu einem kompletten Ende der Windstromerzeugung an Land kommen.
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